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Der Anwendungsbereich des Verfahrens liegt in der Erfassung biologischer Wirkungen eutrophierender Immissionen anhand von Stickstoffanreicherungen in der Blattflechte Parmelia sulcata. Die Richtlinie ist somit begrenzt auf Gebiete mit epiphytischen Vorkommen von vitalen Exemplaren dieser Flechte, die zu den häufigsten epiphytischen Blattflechten in Mitteleuropa zählt. Die Richtlinie kann beispielsweise für folgende Zielsetzungen herangezogen werden:

• räumlich differenzierte Erfassung von biologischen Wirkungen atmosphärischer Stickstoffeinträge im städtischen oder ländlichen Raum (z. B. bei Hinweisen auf Grenzwertüberschreitungen nach der 39. BImSchV oder der TA Luft)

• Überprüfung der Wirkung von stickstoffhaltigen Immissionen im Umfeld von Tierhaltungsanlagen, Kraftwerken etc.

• Überprüfung der Effektivität von Maßnahmen zur Minderung biologisch wirksamer Stickstoffverbindungen

• Dokumentation des Istzustands (z. B. im Rahmen von Genehmigungsverfahren wie Einzelfallprüfungen nach TA Luft Nr. 4.8)

Für den Fall, dass keine geeigneten Trägerbäume mit Parmelia sulcata im Untersuchungsgebiet vorhanden sind, wird die Durchführung des aktiven Monitorings mit den Laubmoosen Sclero-podium purum und Pleurozium schreberi gemäß Richtlinie VDI 3957 Blatt 19 empfohlen.